CDB-Eine Datenbank nur f�r Chemiker?
Test: Chemical Database (CDB)
Als ich vor kurzem mal die komplette Mitgliederliste des APC & TCP
durchgegangen bin, stellte ich zu meinem Erstaunen fest, daß es noch viele
junge Mitglieder gibt, die, ebenso wie ich, noch zur Schule gehen. Ebenso
wie "Genius", der in einer der letzten Ausgaben das Mathetool
MathX
vorstellte, möchte ich mit CDB eine Datenbank vorstellen, die für alle
angehenden Chemiker (und Biologen) bestimmt sehr hilfreich ist.
Was ist CDB?
Bei CDB handelt es sich im Grunde um eine einfache, auf MUI basierende
Datenbank, die allerdings sehr viele Informationen über die einzelnen
Elemente enthält. Als Vorbild für diese Datenbank diente das
"Periodensystemn der Elemente" (kurz: PSE), daß sicherlich vielen aus der
Schule bzw. aus dem Beruf oder sonstwo her bekannt ist. Durch das anklicken
eines Elementes, erhält man alle wichtigen Infos zu dem jeweiligen Stoff.
Zusätzlich gibt`s noch einige "Extras", auf die ich aber im weiteren Verlauf
diese Testes eingehen werde.
Eine typische 8 / 15 Datenbank?
Um es gleich vorweg zu nehmen: Nein! CDB ist zwar "nur" eine Datenbank, aber
erfüllt ihre Aufgabe äußerst souverän und ist eines der wenigen Tools dieser
Gattung, daß mich von Anfang an hellauf begeistern konnte. Um Euch einen
kleinen Eindruck von der Vielfältigkeit der Software zu geben, habe ich im
folgenden die Eigenschaften aufgelistet, zu denen CDB Daten bereithält; und
das zu jedem (!) einzelnen Element:
- Atomic Number
- Atomic Weight
- Melting Point
- Boiling Point
- Volumic Mass
- Electronegativity
- Ionization Energy
- Heat Of Fusion
- Heat Of Vaporization
- Thermic Conductivity
- Electrical Resistivity
- Specific Heat Capacity
- Atomic Radius
- Covalent Radius
- Ionic Radius
- Atomic Volume
- Acidic-Basis Prop.
- Steady Phase
- Crystal Structure
P.S.: Sorry, aber da das Tool komplett in Englisch ist, musste ich die
Eigenschaften auch in Englisch auflisten, da ich nicht mit jedem Begriff
etwas anfangen konnte; sorry!
Wie Ihr seht ist das schon eine ganz schöne Ansammlung von Daten, die noch
durch ein weiteres Feature ergänzt wird: Zu vielen Elementen existiert ein
umfassender Text, der noch diverse Zusatzinformationen gibt
(z.B. Entdecker, Preis des Elementes nach heutigen Ma�st�ben etc.); eine sehr gute Idee, wie ich
finde. Als weiteres Extra kann Euch die CDB auch eine bestimmte Eigenschaft
(z.B. Atomdurchmesser), sortiert nach jedem Element auflisten, so daß man
gleich einen umfassenden Überblick bekommt. Und wer einen Drucker sein eigen
nennt, kann natürlich auch alle Fakten (inkl. Texte) zu Papier bringen und
somit wertvolles Material, beispielsweise für ein Referat, gewinnen.
Wer nicht direkt aus CDB ausdrucken will, kann natürlich auch alles erst als
Textdatei abspeichern und diese dann z.B. in seine Textverarbeitung oder
Lieblingseditor laden. Der Komplementierung halber sei noch erw�hnt, da� das ganze ohne Probleme (also
Amiga typisch) und volkommen unkompliziert �ber die B�hne geht.
Wo viel Licht ist...
Der Schatten hängt in diesem Fall von vielen Faktoren ab: Erstmal ist die
grundlegende Frage, wofür man die CDB verwenden m�chte. Für einen angehenden
Professor in Chemie ist die CDB natürlich nicht mehr als ein einfaches Spielzeug, da� selten zum Einsatz kommen wird.
Für einen Schüler wie ich es bin,
hält die CDB hingegen viele Informationen bereit, die man sich sonst aus mehreren
Büchern oder tausend verschiedenen Tabellen zusammensuchen muss (und selbst dann findet man nicht alles). Der
Knackpunkt der CDB liegt aber wohl darin, daß das komplette Tool in
Englischer Sprache verfasst ist und somit für viele User mehr als ein Buch
mit sieben Siegeln sein dürfte. Klar, wer der englischen Sprache mächtig
ist, dem dürfte das ziemlich egal sein, aber da es auch genügend Leute gibt,
die Englisch gar nicht oder nur unzureichend können, ist dies doch ein
wesentliches Problem.
Was habe ich neben den wichtigen Sachen noch
vergessen?
Wie oben schon erwähnt, handelt es sich bei CDB um einen MUI Applikation, die
natürlich dementsprechend gut & professionell aussieht. Pro Forma sei
deshalb erwähnt, daß CDB ein korrekt installiertes MUI System benötigt (aber
wer hat schon kein MUI installiert?). Zusätzlich wird noch OS 3.X benötigt
sowie ein kleines bißchen Speicher (2 MB Chip Ram reichen völlig aus). Diese
Anforderungen sollten also keine Probleme machen und somit sollte jeder in
den Genuss dieser intuitiv aufgebauten Datenbank kommen, die übrigens auch
per ARexx startbar und bedienbar ist. Auch bei diesem Feature hat sich der
Autor kräftig Mühe gegeben und nicht nur einen liebelosen ARexx Port
"drangeklatscht": Zahlreiche Kommandos werden direkt unterstützt und machen
somit auch die Arbeit über ARexx zu einem wahren Vergnügen. Obligatorisch
sei erwähnt, daß CDB im Aminet oder auf den entsprechenden CD`s zu bekommen
ist.
Weitere Screenshots:
Screenshot 1
Screenshot 2
Money makes the world go round
CDB ist ein Shareware Tool, für das natürlich mal wieder Geld bezahlt werden
sollte. Der Preis beträgt 15 US Dollar, die aber nicht nur für CDB sondern
auch alle anderen Produkte aus dieser Reihe gedacht sind; frei nach dem
Motto: Einmal zahlen, viele Programme nutzen! Der Betrag ist nach Italien
per Post zu schicken und wer schonmal Geld mit der italienischen Post
verschickt hat, kennt das Risiko nur alzu gut :-(((
Fazit:
CDB ist eine sehr gut gemachte Datenbank, die als einer der wenigen Vertreter dieses Genres den Namen auch
wirklich verdient. Zwar ist das Tool nur für eine relativ kleine Personengruppe interessant,
aber dies ist natürlich auf den Gegenstand "Elemente" zurückzuführen, mit
denen ja nun wirklich nicht jeder zu tun hat (oder zu tun haben wil). Alles
in allem ist CDB trotzdem, Englischkenntnisse vorrausgesetzt, für Schüler
eine sehr sinnvolle Bereicherung und beweißt mal wieder, daß die PD Szene
auf dem Amiga wahre Highlights hervorbringt.
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Kilian Servais